Hanns-Otto Oechsle (Mitte) trägt sich im Beisein von Markus Kleemann und Friedlinde Gurr-Hirsch ins Goldene Buch ein. Foto: avanti

Hanns-Otto Oechsle hat das Bundesverdienstkreuz erhalten.

Oberstenfeld - Aus „Schwäbisch für Anfänger und Fortgeschrittene“ kennen ihn die Leser dieser Zeitung, andernorts ist er bekannt als Mundart-Autor oder jahrelanges Mitglied des Oberstenfelder Gemeinderats. So oder so: Hanns-Otto Oechsle ist den Bürgern im Bottwartal ein Begriff. Für sein Engagement in der Kommune wurde ihm nun das Bundesverdienstkreuz verliehen, der Verdienstorden für „hervorragende Leistungen für das Gemeinwesen.“

Als zweiter Teil des Abends hat die Verleihung im Rahmen des Ehrenamtsfestes am Freitag im Bürgerhaus stattgefunden. Für die Auszeichnung vorgeschlagen hatte ihn Rolf Lutz. „Im Schwäbischen würde man sagen, Herr Oechsle ist ein Hansdampf in allen Gassen“, leitet Bürgermeister Markus Kleemann die Zeremonie ein. Das bedeutet so viel wie ein „aktiver, vielseitiger und umtriebiger Mensch“. Oechsle kommt „einem Urgestein im kommunalen Miteinander gleich“, sagt Friedlinde Gurr-Hirsch, die als Vertreterin der Landesregierung eine Laudatio gehalten hat. Sie hebt hervor, „selten eine so große Schar freudiger Mitbürger“ bei einer Verleihung der „höchsten Auszeichnung in unserem Land“ erlebt zu haben. Und tatsächlich erheben sich rund 250 Oberstenfelder im Saal von ihren Stühlen, begrüßen Hanns-Otto Oechsle mit Applaus auf der Bühne. Dieser zeigt sich gerührt von der Begeisterung. „Was wär so ne Verleihung, wenn kein Mensch da isch“, bedankt er sich für ihr Kommen.

Was Ehrungen dieser Art für den Geehrten bedeuten, ob sie als Zwischenstation und Anerkennung des Schaffens zu verstehen sind, oder Schlusspunkt, der sich hinters bisher Geschaffte setzt? Immer seien sie eine „Zäsur, ein Lob, gleichzeitig aber die schärfste Form der Bitte, so weiterzumachen“, fasst es Gurr-Hirsch zusammen. Hanns-Otto Oechsles Antwort fällt klar aus: „Solange ich kann, werde ich mithelfen.“ Derzeit entsteht mit Fotograf Qingwei Chen eine Fotoreportage für die neue Oberstenfelder Ortsbroschüre – stets sind neue Projekte in Arbeit.

Der Verleihung des Bundesverdienstkreuzes folgt der Eintrag ins Goldene Buch der Gemeinde, um Oechsles Wirken „für alle Zeiten festzuhalten“, so Markus Kleemann. Eine dreiteilige Auszeichnung also, mitsamt Verewigung in Form seiner Unterschrift, dem Orden und Bundesverdienstkreuz in Form eines Ansteckers. „Ich fordere Herrn Oechsle auf, die Auszeichnung zu tragen“, so Gurr-Hirsch. Sichtbarkeit sei von großer Bedeutung, auch um damit anderen Mut zu machen, sich kommunal zu engagieren.